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Pikettdienst

Neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Tierdörfli haben wir mit Frau Jasmin Jocham eine ebenso ehrgeizige und leidenschaftliche Aussendienstmitarbeiterin, welche sich um diverse Fälle kümmert, die mit direktem oder indirektem Tierschutz zu tun haben. Unermüdlich und beinahe 365 Tage im Jahr ist sie für uns und die Tiere im Einsatz.

Doch auch Frau Jocham hat Termine und ausserberufliche Pläne, die sie dazu zwingen, von ihrem geliebten Job eine kleine Pause zu nehmen.

So durfte ich sie an einem Wochenende Anfang Juli 2018 vertreten. Dies bedeutete für mich, 24 Stunden erreichbar zu sein und für den nächsten Einsatz alles stehen und liegen zu lassen, damit ich dem betroffenen Tier schnellstmöglich helfen konnte.

Und tatsächlich musste ich innerhalb von drei Tagen vier Mal ausrücken.

Beim ersten Einsatz am späten Freitagabend wurden an zwei unabhängigen Orten etwa zur gleichen Zeit vier verletzte und geschwächte Igel gefunden und zum Tierdörfli gebracht. Einer der Igel war ausgewachsen und hatte eine Verletzung im Gesicht. Die anderen drei, alles noch Babys, waren geschwächt auf der Strasse gefunden und hatten wohl ihre Mutter verloren. Also brachte ich alle bei der Tierklinik Aarau West in Oberentfelden vorbei.

Mein nächster Einsatz rief mich am Samstagnachmittag ins Tierdörfli. Wieder wurde ein Igel gefunden, welcher offensichtlich starke Schmerzen hatte. Auf dem Weg zur Klinik sammelte ich in Olten noch eine Krähe ein, welche sich seit dem Morgen nicht von der Stelle bewegt hatte und eventuell auch verletzt sein könnte.

Am Sonntagabend, gerade nach dem Feierabend musste ich ein drittes Mal ausrücken. Diesmal hatten sich in Schönenwerd besorgte Anwohner gemeldet, da bei ihnen im Quartier eine stark verfilzte und abgemagerte Katze herumliefe. Dieser Einsatz war der intensivste, da sich die Katze nicht freiwillig einfangen liess. Erst etwa zehn Minuten und einige Schweisstropfen später befand sich die Katze sicher in einer Transportbox und war ebenfalls auf dem Weg zur Klink.

Kaum war ich zuhause, erhielt ich einen weiteren Anruf aus dem Tierdörfli. Eine Dame fand auf ihrer Fensterbank im vierten Stock plötzlich einen Babyvogel, welcher wohl aus dem Nest im Storenkasten gefallen war. Also machte ich mich auf den Weg, setzte das kleine Vögelchen in eine gepolsterte Schachtel und fuhr mit ihm zum Natur- und Vogelschutzverein Oftringen.

Mit vier Einsätzen in drei Tagen konnte dieses Wochenende als sehr ruhig eingestuft werden. Dies kann aber auch ganz anders aussehen, sodass Frau Jocham praktisch den ganzen Tag von einem Ort zum nächsten fährt und selten zur Ruhe kommt. Wir sind sehr dankbar, dass sie diese Aufgaben für uns übernimmt und bei jedem Einsatz mit ganzem Herzen dabei ist.

Isabell Papenbrock