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Amphibien auf Wanderschaft

Frühlingsgefühle können Kröten, Fröschen und Molchen zum Verhängnis werden. Denn die Amphibien treten, sobald in feuchten Frühlingsnächten die Temperaturen wenige Grad über der Nullgrad-Grenze liegen, ihre Wanderungen vom Winterquartier zu den Laichgewässern an. Dabei suchen sie jedes Jahr die Bäche, Weiher und Tümpel auf, in denen sie selbst die Wandlung von der Kaulquappe zum Frosch oder zur Kröte durchgemacht haben. Auf ihrer Reise legen die Amphibien Strecken von mehreren hundert Metern bis zu einigen Kilometern zurück und überschreiten dabei gefährliche Wege und Strassen. Zigtausende der kleinen Tiere lassen jedes Jahr bei ihrer Überquerung das Leben. Besonders schlimm ist die Situation bei der Erdkröte (Bufo bufo). Diese Art wandert in Gruppen und so können lokal ganze Populationen durch den Strassenverkehr ausgelöscht werden.

Eine gewisse Planbarkeit ihrer Route erleichtert es zwar, sie mit Unterführungen und Froschzäunen zu schützen, aber nicht überall ist dies möglich. Daher gilt für Autofahrer: Bitte fahren Sie in den nächsten Wochen insbesondere in regnerischen Nächten, in Gewässernähe und am Rande von Feuchtgebieten vorsichtig und achten Sie auf die entsprechenden Hinweisschilder (der berühmte Frosch im Warndreieck weist Autofahrer darauf hin, dass sie sich auf einer Strasse befinden, die von wandernden Fröschen überquert wird). Auf gefährdeten Strassen ist ein reduziertes Tempo (> 40 km/h) oder eine Umfahrung empfehlenswert .

Amphibien sind nicht nur nützliche Vertilger von Baum- und Kulturschädlingen, sondern auch eine wichtige Nahrungsgrundlage für andere Tiere. Der Rückgang der Störche steht z.B. in engem Zusammenhang mit dem Rückgang von Kröten, Fröschen und Molchen. Für viele Amphibienpopulationen können die jährlichen Ausfälle im Strassenverkehr zum lokalen Aussterben führen.

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