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Katzen

In jedem vierten Schweizer Haushalt lebt mindestens eine Katze. Das macht die Katze zum beliebtesten Haustier.

Hauskatzen gehören zur Familie der Katzenartigen und sind Raubtiere. In der Familie der Katzen gibt es drei grosse Gruppen: Die Kleinkatzen, zu denen unsere Hauskatzen gehören, Grosskatzen wie Löwen und Tiger sowie die Geparden.

Katzen haben das typische Raubtiergebiss eines Fleischfresser. Sie haben lange Eckzähne, mit denen sie ihre Beute festhalten. Katzen können sich sehr geschickt bewegen und klettern und sehr gut hören und sehen – auch in der Dunkelheit.

Die Katze besitzt fünf Krallen vorne und vier hinten. Die Krallen werden ausgefahren, wenn die Katze klettert, rennt und tötet, beim Spielen oder auch wenn die Katze sich wohl fühlt.

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Steckbrief

Herkunft: Nordafrika
Lebenserwartung: 10-15 Jahre, manche über 20 Jahre
Grösse: 40 bis 55 cm (plus Schwanz)
Gewicht: 3 bis 9 kg
Geschlechtsreife: i.d.R. zwischen dem 4. und 7. Lebensmonat
Paarungszeit: Weibchen werden von Jan. - Sept. regelmässig rollig, 12-20 Tage, Okt. - Dez. Zyklusruhe
Tragzeit: 58 bis 65 Tage
Säugezeit: 8 bis 10 Wochen
Wurfgrösse: i.d.R. 4 bis 7 Junge, Nesthöcker, 1-3 Würfe pro Jahr
Ernährung: Fleischfresser, sollten immer Zugang zu frischem Wasser haben
Körpertemperatur: 38-39 °C
Abgabealter: ab ca. 12 Wochen

Katzen können bis zu dreimal im Jahr werfen, was verdeutlicht wie extrem hoch der Reproduktionsgrad ist. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, sich als Katzenhalter mit der Frage nach der Verhütung der Trächtigkeit, also einer Kastration, zu befassen. Das ideale Alter dafür liegt im sechsten Lebensmonat.

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Herkunft – Heilige Tiere

 

Unsere Hauskatzen stammen von der nordafrikanischen Falbkatze ab. Sie wurden schon im 6. Jahrtausend als Haustier gehalten; schon bei den Ägyptern, zur Zeit der Pharaonen, war sie als Gefährte des Menschen beliebt und wurde sogar als Göttin verehrt. Heute finden wir Katzen als Begleiter des Menschen auf der ganzen Welt.

 

Sinnesleistungen

 

Die Augen einer Katze sind die Augen eines Jägers. Katzen sehen siebenmal schärfer als der Mensch und sie sehen bei Nacht fast genau so gut wie am Tag. Die Pupillen können sich bei der Dunkelheit so stark weiten, dass auch das letzte bisschen Licht genutzt wird. Das Sehen der Katze ist auf Bewegung ausgerichtet. Unbewegliche Gegenstände sieht sie nur undeutlich, während geringste Bewegungen sofort wahrgenommen werden.

Der Gehörsinn einer Katze ist um ein vielfaches ausgeprägter als der eines Menschen. Selbst Hunde können von Katzen, was das Hören anbelangt, bei weitem übertroffen werden. Die Katze hört auch Töne im Ultraschallbereich und kann daher das feine Wispern von Mäusen oder von Fledermäusen besonders gut wahrnehmen. Das Gehör ist so gut, dass sich selbst blinde Katzen gut orientieren können und gelegentlich eine Maus fangen.

Der Geruchssinn spielt für das Sozialverhalten der Katze eine bedeutende Rolle. Deshalb erfolgt auch der erste Kontakt zweier Katzen stets von Nase zu Nase.

Etwas ganz besonderes im Bereich der Sinnesleistungen stellt der Tastsinn der Katzen dar. Die Schnurrhaare der Katze werden zum Betasten von Gegenständen oder zum Abmessen von Durchgängen eingesetzt. Aus diesem Grund stösst sich eine Katze auch bei vollständiger Dunkelheit nie an. Obwohl die Katze weitsichtig ist, kann sie mit Hilfe der Tasthaare auch eine Maus orten, die unter ihrem Kopf hinweg entwischen möchte. Hinzu kommen Tastrezeptoren am ganzen Körper der Katze. So können zum Beispiel die sensiblen Pfoten schon kleinste Erschütterungen wahrnehmen und deren Richtung orten.

 

Katzensprache

 

Wussten Sie, dass die Sprache der Katzen viel ausdrucksvoller ist, als man denkt? Denn eine Katze teilt sich nicht nur mit ihrer Stimme mit, sondern mit dem ganzen Körper. Kommt sie schnurrend angelaufen, den Schwanz senkrecht nach oben, heisst das: „Ich bin freundlich.“ Rollt sie sich auf den Rücken und zeigt ihren Bauch bedeutet das „Ich will gestreichelt werden. Ich vertraue Dir.“ Duckt sie sich nach vorne, will sie damit sagen: „Ich bin unsicher und traue Dir nicht.“ Macht sie einen Katzenbuckel, sträubt das Fell und faucht, ist dies eine Warnung: „Wenn Du näher kommst, kriegst Du meine Krallen zu spüren.“

 

Sozialverhalten

 

Katzen sind eigenwillige Individualisten, die Wert auf ihre Unabhängigkeit legen. Manchmal sind sie unnahbar, launisch und scheu, dann wieder anhänglich, lieb und verschmust. Am einfachsten gewinnt man ihr Vertrauen, wenn man geduldig ist und ihnen die nötige Zeit lässt, sich an die neue Umgebung und die neuen Mitbewohner zu gewöhnen.

Katzen sind eigentlich widersprüchliche Wesen, denn sie können sowohl einzelgängerisch als auch gesellig sein. Das hängt ganz von ihrer Vergangenheit ab. Katzen, die als Jungtiere mindestens 10 bis 12 Wochen mit ihren Geschwistern zusammen waren, können sich zu geselligen Tieren entwickeln. Nach dieser Zeit eine Einzelgängerin noch in eine Gruppe zu integrieren, dürfte sich andererseits als schwierig darstellen.

Verwilderte Katzen schliessen oft zu Gruppen zusammen. Zumeist handelt es sich dabei um Banden weiblicher Tiere. Die Kater hingegen neigen mehr zum Streunen, verteidigen ihre Reviere und schauen dann und wann zum Zwecke der Paarung bei den weiblichen Tieren vorbei.

 

Spiel und Beschäftigung

 

Je beschäftigter und ausgelasteter eine Katze ist, umso zufriedener ist sie auch, und umso weniger wird sie auf der Suche nach einer Beschäftigung zerstören oder zerkratzen. Freigängerkatzen holen sich den Grossteil ihrer Unterhaltung und Beschäftigung draussen, das heisst aber nicht, dass das die Beschäftigung und das Spiel mit dem Menschen ersetzt. Spieleinheiten sollten trotzdem ein fester Bestandteil im Zusammenleben zwischen Mensch und Katze sein.

Wohnungskatzen haben diese Möglichkeit nicht, es liegt daher am Katzenhalter, ihnen das Leben so abwechslungsreich und unterhaltsam wie möglich zu machen (z.B. Fellmäuse, Bälle, Angel- oder Kratzspielzeug, Wollknäuel, Schachteln mit Löchern zum Pföteln)

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Schlaf- und Ruheplätze

 

Katzen lieben Ruheplätze, an die sie sich zurückziehen können. Dies kann ein klassischer Katzenkorb sein oder aber auch ein Sofa oder Sessel. Wenn Sie mehrere Katzen halten, sollten mindestens so viele Kuschelecken wie Katzen angeboten werden, besser jedoch eine oder zwei mehr, so dass es nicht zu Streitereien kommt.

 

Quellen:

eigene Erfahrungen, verschiedene Fachartikel und Fachbücher, Bundesamt für Veterinärwesen www.meinheimtier.ch/de/katzen, Merkblatt des Schweizer Tierschutz http://www.tierschutz.com/publikationen/ (>Heimtiere, >Katzen)