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Igel im Garten: Gefahren erkennen und vermeiden

Menschliche Siedlungen und Gärten sind ein wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren, darunter auch für Igel. Doch leider weisen diese vermeintlichen grünen Oasen etliche Tücken und Hindernisse auf, die unseren stacheligen Freunden immer wieder zum Verhängnis werden. Im nachfolgenden Beitrag erkunden wir mögliche Gefahrenquellen und zeigen Ihnen auf, was Sie tun können, um Ihren Garten zu einem sicheren Rückzugsort für diese faszinierenden Kreaturen machen können.

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Pools und Gartenteiche

Igel können zwar schwimmen, doch wenn sie keine Möglichkeit haben, aus einem Schwimmbecken oder Weiher herauszuklettern, ertrinken sie dennoch. Vermeiden kann man dieses Problem, indem man seinen Pool nachts abdeckt oder mit einem Brett eine Ausstiegshilfe schafft. Gartenteiche mit senkrechtem Ufer sollte man einzäunen.

 

Offene Schächte und steile Treppe

Igel sind leider auch ständig in Gefahr in offene Gräben und Schächte hineinzufallen. Obwohl sie den Sturz selbst meist unbeschadet überstehen, können sie sich nicht aus eigener Kraft befreien und verhungern und verdursten. Um dies zu verhindern, können sie Lichtschächte mit einem feinmaschigen Gitter versehen, die Öffnung mit Brettern verbarrikadieren oder eine Ausstiegshilfe schaffen.

 

Gartengeräte

Igel verbringen ihren Tages- und Winterschlaf in der Regel unter Sträuchern und Gestrüpp. Wenn wir Menschen mit Motorsensen und Fadenmähern das hohe Gras schneiden, kommt es immer wieder vor, dass Igel qualvoll getötet oder schwer verletzt werden. Um dem entgegenzuwirken, sollte man die zu mähende Fläche vorgängig nach Igeln absuchen. Zudem sollte man potenzielle Igelverstecke mit einem Laubrechen kontrollieren, denn mit blossem Auge sind Igel an ihren Schlafplätzen kaum zu entdecken.

Ebenfalls unterlassen sollte man den Einsatz von Rasenrobotern, insbesondere dann, wenn sie unbeaufsichtigt und nachts zum Einsatz kommen. Seit dem Aufkommen der Mähroboter erhalten wir immer wieder schwer verletzte Igel, deren Gliedmassen verstümmelt oder gar ganz abgetrennt wurden. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Geräte entgegen der Betriebsanleitung unbeaufsichtigt laufen – häufig in der Dämmerung oder sogar nachts, wenn Igel am aktivsten sind. Anders als andere Tiere, laufen Igel nicht vor einer Gefahr davon. Vielmehr rollen sie sich ein, werden dann von den Robotern überrollt und erleiden schwerste Verletzungen.

Auch Laubsauger gehören zu den vielen Gefahren, denen Igel täglich ausgesetzt sind. Diese Maschinen saugen nicht nur Insekten (Igelnahrung) auf, sondern können auch kleinere Igel verletzen. Falls Sie unerwünschtes Laub wegräumen möchten, empfehlen wir Ihnen, es so nah wie möglich an die Hecke oder an die Ecke Ihres Gartens zu bringen, damit die Igel es als Bau- und Dichtungsmaterial verwenden können.

 

Gartenarbeiten

Lassen Sie beim Umschichten offener Komposthaufen unbedingt Vorsicht walten. Igel halten sich nämlich sehr gerne in solchen warmen, futterreichen Verstecken auf. Zudem sollte man nicht mit Gabeln oder Ähnlichem in Kompost-, Laub- oder Asthaufen hineinstechen, weil man den Tieren damit schwere, oft tödliche Verletzungen zufügen kann. Durch das Abräumen von Ast- und Laubhaufen sowie Holzbeigen können Igelfamilien oder auch Igel gestört werden.

 

Gifte

Viele Menschen neigen dazu Insektizide, Pestizide, Kunstdünger und diverse weitere chemische Produkte in ihrem Garten zu verwenden. Diese Produkte rauben den Igeln nicht nur ihre Futtertiere wie Insekten, sondern sind auch vom ökologischen Aspekt her bedenklich. Um das Risiko einer Vergiftung der Tiere und des Ökosystems um Sie herum zu verringern, sollten Sie möglichst auf giftige Schädlingsbekämpfung verzichten und stattdessen auf Kompost und Kräuterjauchen setzen. Mit der Wahl von einheimischen Wildpflanzen fördern Sie die nicht nur die Artenvielfalt in Ihrem Garten, sondern locken auch zahlreiche Insekten wie Käfer, Wildbienen und andere Kleintiere an, die Igeln ein vielfältiges Nahrungsangebot bieten.

 

Gartenzäune und Stacheldraht

Zäune stellen für Igel oftmals ein gefährliches Hindernis dar. Igel haben einen grossen Aktionsradius – gemäss einer Schweizer Studie im Mittel etwa 20 ha - und halten sich auf ihren Streifzügen nicht an Grundstücksgrenzen, das heisst, sie huschen immer wieder zwischen den Gärten hin und her. Dabei suchen sie in Hecken Schutz und erwarten nicht, dass auf der anderen Seite unter Umständen ein Maschen- oder sogar Stacheldrahtzaun steht, in dem sie sich verfangen und verletzen können. Es ist deshalb wichtig, Drahtzäune mit Durchlässen zu versehen, welche den Igeln genug Platz geben, durchzuschlüpfen.  

 

Katzenschreck-Geräte

Heutzutage werden gerne Ultraschallgeräte eingesetzt, um unerwünschte Katzen von Grundstücken zu vertreiben. Diese Maschinen verwenden jedoch hochfrequente Geräusche, die nicht nur von Katzen, sondern auch anderen Kleintieren wie Igeln wahrgenommen werden können. Sie stören unsere stacheligen Freunde und beschneiden ihren Lebensraum.