Ende August erhielten wir von einer jungen Familie einen Anruf, dass sich eine Katze ihr Grundstück ausgesucht hatte, um dort ihre Jungen zu gebären. Da die Katze jedoch niemandem im Quartier zu gehören schien und die frisch gebackene Mutter anfing, ihre Babys in einen anderen Unterschlupf zu bringen, machte ich mich auf, um die ganze Familie einzusammeln. Da man nie weiss, wie sich die Mutterkatze verhält, packte ich das Auto mit allen möglichen und nötigen Dingen voll. Geht es nämlich darum, ihre Babys zu beschützen, werden einige Mütter alles tun, um Fremde und Feinde abzuwehren. Mit einem Katzenfangnetz, einer grossen Transportbox und Katzenfalle, sowie einigen schmackhaften Leckereien war ich ausgestattet und machte mich auf den Weg.

Vor Ort wurde mir berichtet, dass mittlerweile vier von sechs Babys auf das gegenüberliegende Grundstück gebracht wurden. Dort hatte sich die sechsfache Mutter mit ihrem Nachwuchs unter einem Busch verkrochen. Als ich mich ihr näherte, fing sie an, wie wild zu fauchen und zu spucken. Mit Hilfe des Netzes konnte ich sie aber behutsam weiter in den Busch drängen, sodass ich an ihre vier Babys kam. Diese legte ich vorsichtig in ein flauschiges Tuch in die Transportbox.

Mit der Logik, dass die Katze sich nun auf die restlichen zwei konzentrieren wird, um sie noch in Sicherheit zu bringen, eilte ich ihr voraus. So konnte ich die zwei Kleinen wieder mit ihren Geschwistern vereinen. Während all dem beobachtete mich die Mutter skeptisch und mit einem gewissen Sicherheitsabstand. Danach liess ich die verschlossene Transportbox dort stehen, wo sie ihr erstes Nest eingerichtet hatte und zog mich zurück. Sofort näherte sie sich. Zwar hörte und roch sie ihre Babys, aber kam nicht mehr an sie ran. Also stellte ich die Falle direkt vor die Box. Dies war nötig, da sich die Katze sofort zurückzog, als ich einige Schritte auf sie zu machte.

Nach einiger Zeit des Wartens und ohne einen erfolgreichen Fang, kam der Anruferin ein Einfall. Bevor sich die Katze zum Gebären bei ihnen eingenistet hatte, bekam sie von der Familie vorher schon immer wieder Futter. Dazu gehörte auch, dass man der Katze zwischendurch auch mal Trutenaufschnitt gab. Mit eben diesem konnte schliesslich die Katze in die Falle gelockt werden.

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Für mich war es das erste Mal, eine ganze Katzenfamilie einzufangen. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich, solange ich die Mutter nicht sicher hatte, einen stetig hohen Adrenalinspiegel hatte. Als die Falle dann zuging, fühlte ich mich erleichtert und überglücklich. Und diese kleinen süssen Wesen in den Händen zu halten war dann noch das I-Tüpfelchen.

Inzwischen sind die Babys etwa vier Wochen alt. Ihre Mutter kümmert sich liebevoll um sie, sodass die Kleinen wachsen und gedeihen. Sind sie alt genug, erhalten sie ihre erste Impfung, welche dann ein paar Wochen später wiederholt wird. So haben sind die Kleinen dann bestens vorbereitet für ihre spannendes Katzenleben.

Mit diesen niedlichen Eindrücken aus meinem Alltag wünsche ich Ihnen allen eine schöne Zeit.

Isabell Papenbrock